Unterarbeitsgruppe "Partizipation" des "Dialog Internet", Kriterienkatalog ePartizipation (Mindeststandards)

in: Dialog Internet - Die Handlungsempfehlungen der Unterarbeitsgruppen im Überblick (November 2011)

Es muss eine Beteiligungskultur entstehen, die junge Menschen als eigenständige Subjekte wahrnimmt, ihnen Verantwortung überträgt und sie in alle Entscheidungsprozesse selbstverständlich einbezieht. Jugendliche haben bisher kein Wahlrecht, sie sind deswegen als gesellschaftliche Gruppe auf besondere Weise und durch zeitgemäße Formen zu beteiligen.

Folgende Checkliste nennt Mindeststandards für ePartizipation:

Angemessenheit

  • Beteiligungsformen müssen reale Gestaltungsmöglichkeiten bieten, Lebensweltbezug haben, altersangemessen und methodisch Vielfältig sein.
  • Ein angemessener Zeitraum für den Beteiligungsprozess ist zu gewährleisten.
  • Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wird inhaltlich und methodisch von qualifizierten Praktiker/-innen aus der Jugendarbeit unterstützt, die zur Beteiligung motivieren.

Transparenz

  • Es herrscht Transparenz im Prozess in Bezug auf Entscheidungen und Ziele. Die Umsetzung der Entscheidung wird transparent dokumentiert.
  • Kinder und Jugendliche werden über ihre Mitbestimmungsrechte aufgeklärt. Am Anfang jeder Beteiligung wird ein weitgehender Informationsgleichstand hergestellt, z.B. müssen Abläufe (insbesondere in Politik und Verwaltung) für Kinder und Jugendliche durchschaubar sein.

Wirksamkeit

  • Es gibt tatsächlich etwas zu entscheiden und der Transfer der Ergebnisse in die betreffenden Entscheidungsabläufe (z.B. von Politik und Verwaltung) gelingt.
  • Von vornherein sind Budgets so zu gestalten und fest zu etatisieren, dass den vielfältigen Ansprüchen an Beteiligung Rechnung getragen wird und Beteiligung wirksam werden kann. Verbindung von Medienkompetenz- und Partizipationsförderung
  • Alle Jugendlichen müssen erreicht werden. Insbesondere müssen ggf. durch den Einsatz von Medien zur Beteiligung entstehende Hürden durch Stützsysteme on- und offline abgebaut werden.
  • Gezielt sind partizipative Ansätze im Medienhandeln von Jugendlichen zu fördern, um aufbauend auf lebensweltlichen Kontexten Partizipation erfahrbar zu machen.
  • Auch Entscheidungsträger/-innen und Multiplikatoren/-innen müssen Kompetenzen erlernen, um Jugendliche angemessen zu beteiligen.