Bundeselternrat, Gesunder Umgang mit neuen Medien im schulischen Alltag (2014)

"Der Bundeselternrat fordert:

  • Die gesetzliche Verankerung des Anspruchs auf Medienbildung, die damit als Teil der Allgemeinbildung und der Alltagswirklichkeit anerkannt wird. Dies ist durch die kurzfristige und verbindliche Einführung eines Kursplans Medienkunde in allen Bundesländern, wie er zum Beispiel bereits in Thüringen in Kraft gesetzt wurde, möglich. Die Landesmedienanstalten sind aus unserer Sicht geeignete Partner.
  • Die Gesetze zum Schutz der Kinder und Jugendlichen müssen an die neuen Medien angepasst werden!
  • Es muss eine Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule geben. Die Kompetenzen bei Eltern, Lehrern, weiterem pädagogischen Personal und Schülern müssen stetig weiterentwickelt werden. Dies umfasst technikorientierte, nutzungsorientierte und didaktische Elemente. Die entstehenden Potentiale müssen genutzt werden (Lerngelegenheiten schaffen, Lernzeiten entzerren, neue Inhalte und Lernorte zugänglich machen). Die im Fachunterricht vermittelten Inhalte müssen an die Mediennutzung angepasst werden.
  • Es müssen die Voraussetzungen für die Arbeit mit neuen Medien geschaffen werden. Dies betrifft die Ausstattung aller Schulen mit Internetzugang, Hardware, Software und entsprechend geschützten Räumen im Netz. Dazu kommt ein IT-Konzept und die Schaffung der erforderlichen fachlichen, personellen und sächlichen Voraussetzungen für den Datenschutz.
  • Alle Kinder müssen chancengleichen Zugang zu einer Medienausstattung haben, die ihnen die Teilnahme am Unterricht und das Erledigen von Aufgaben jederzeit ermöglicht.
  • Es muss eine allgemeine Regelung für den Umgang miteinander in den neuen Medien geben ("Netiquette" / "Medienknigge") und diese muss vermittelt werden.

Besonders für die Präventionsarbeit in den Bereichen Gewalt, Mobbing und Sucht, brauchen wir bedarfsgerechte Schulsozialarbeit an allen Schulen. Dann kann es gelingen, die Risiken der neuen Medien angemessen zu thematisieren und gleichzeitig die Potentiale für alle zu nutzen!"

Auszug aus der Pressemitteilung vom 3.02.2014

Quelle: Bundeselternrat