Jürgen Lauffer, Konditionen und Visionen
Die Konzeption von internet- und multimediaorientierten Projekten in der außerschulischen Jugendkulturarbeit

Dieser Beitrag setzt sich mit aktuellen Rahmenbedingungen für internet- und multimediaorientierte Projekte in der außerschulischen Jugendkulturarbeit auseinander. Diese Rahmenbedingungen sind sicher für jede Einrichtung unterschiedlich und ergeben sich aus den je besonderen Verhältnissen im Stadtteil, im Landkreis oder im Bundesland. Dennoch existieren allgemeine Faktoren, die in jeweils spezifischer Ausprägung bei den meisten Projektvorhaben eine Rolle spielen. Diese Aspekte sollen im folgenden benannt und diskutiert werden.

Vor dem Beginn - allgemeine Begründung

Warum sollte in der außerschulischen Jugendkulturarbeit überhaupt mit dem Internet oder mit Multimedia gearbeitet werden?

In den meisten Projektbegründungen finden sich folgende Argumente:

  • Die Vermeidung von neuen, vergrößerten Wissensklüften zwischen den privilegierten Internetnutzern und denen, die keinen Zugang haben;
  • die Vermittlung notwendiger Qualifikationen, die sich im späteren Berufsleben von heutigen Jugendlichen bezahlt machen werden;
  • der Einbau von Multimedia und Netzangeboten in die kulturelle Praxis von Jugendlichen heute.

Doch wie sieht es mit der praktischen Umsetzung aus? Da Projekte aus ganz konkreten Beweggründen entstehen, ist es sinnvoll, zunächst diese spezifischen Hintergründe und Motivationen zu klären.

Warum soll ein Internetangebot oder eine Multimedia-Arbeitsgruppe initiiert werden? Mögliche Anlässe und Motive:

  1. Eine Jugendeinrichtung steht in Konkurrenz zu anderen, die bereits über ein Internet- und Multimedia-Angebot verfügen. Um die Attraktivität der eigenen Arbeit zu erhöhen, wünscht sich die Leitung oder wünschen sich die Mitarbeiter ebenfalls eine entsprechende Ausstattung.
  2. Das traditionelle Angebot der Jugendeinrichtungen ist nicht mehr attraktiv für Jugendliche. Diese bleiben fern oder nehmen das Angebot der Einrichtung nur noch punktuell wahr. Neue Perspektiven müssen gesucht werden. Die neuen Technologien scheinen aus Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Steigerung der Attraktivität ihres Hauses angemessen.
  3. Die Jugendeinrichtung möchte gern neue Zielgruppen ansprechen. Es kann zwar auf eine lange Geschichte der Jugendarbeit zurückgeblickt werden, aber inzwischen sind viele Jugendliche fortgeblieben. Dies möchten die Leitung und die Mitarbeiter verändern. Multimedia und Internet bieten hier einen vielversprechenden Weg.
  4. Seitens der Politik werden Vorgaben gemacht, die eine internet- und multimediaorientierte Arbeit nahelegen. Der aktuelle Bundesjugendplan sieht z.B. entsprechende Schwerpunkte vor; Ähnliches gilt für die Landesjugendpläne, und auch viele Kommunen möchten sich gern mit einem solchen Angebot für Jugendliche schmücken.
  5. Die benachbarten Schulen haben mit einem Internet- und Multimedia-Angebot begonnen, eine Fortsetzung in der Freizeitarbeit mit Jugendlichen erscheint geboten.
  6. Jugendliche, die die Einrichtung aufsuchen, melden selbst das Interesse an diesen Themen an, die Einrichtung ist gern bereit, darauf einzugehen.
  7. Aus der aktuellen Praxis in der Jugendarbeit ergeben sich Übergänge zur Netz- und Multimedia-Arbeit. So wollen vielleicht die Musikgruppen im Haus mit elektronischer Musik experimentieren, andere Jugendliche möchten gern über eine Homepage mit AltersgenossInnen in Kontakt treten.

Diese Auflistung, die sicher noch erweiterbar ist, macht deutlich, wie unterschiedlich - allein schon aufgrund der Eingangsinteressen - eine internetorientierte Arbeit projektiert werden kann. Ich möchte hier also nicht den Standpunkt vertreten, daß man diese Arbeit nur beginnen sollte, wenn die Interessen seitens der Jugendlichen formuliert werden. Wichtig ist es aber, die Eingangsvoraussetzungen genau zu reflektieren, um damit mögliche Frustrationen in der Praxis zu verhindern.

Rahmenbedingungen klären

Zu den unterschiedlichen Interessen und Motivationen kommen noch weitere Rahmenbedingungen hinzu, die im folgenden erläutert werden sollen.

Die Grundvoraussetzungen

Will man umsetzbare Zielvorstellungen entwickeln, dann ist es angeraten, bei den eigenen Ressourcen anzusetzen, damit keine realitätsfremden Projekte konzipiert werden. Leitfragen wären z.B.:

  • Was war bisher der Schwerpunkt der Jugendeinrichtung?
  • Was hat der Stadtteil, in dem die Jugendeinrichtung angesiedelt ist, Besonderes zu bieten?
  • Gibt es hier möglicherweise eine besonders interessante interkulturelle Zusammensetzung unter den Jugendlichen?
  • Könnte hier gemeinschaftlich etwas Interessantes entstehen?
  • Gibt es schon Schwerpunkte, z.B. im Bereich von Musik, Kunst, Sport oder ähnlichem, die über Multimedia oder das Netz vielleicht noch erweiterbar sind und wo der Einsatz von Multimedia vielleicht neue Dimensionen erschließen könnte?

Träger der Einrichtung und Träger der Maßnahme

Jugendarbeit wird in der Bundesrepublik von unterschiedlichsten Trägern realisiert, diese haben auch jeweils spezifische Einstellungen zur medienorientierten Arbeit. Diese sind nicht notwendig vom weltanschaulichen Hintergrund der Einrichtung geprägt - er kann aber eine entscheidende Rolle spielen. Ebenso wichtig ist es zu wissen, wie aufgeschlossen der Träger für Neues ist und welche Erfahrungen mit Projektarbeit generell bereits existieren. Diese allgemeinen Rahmenbedingungen für eine Projektarbeit gilt es zu klären.

Entscheidungsträger

Wer ist an wichtigen Entscheidungen beteiligt, welche Personen müssen unbedingt einbezogen werden? Dies ist von ganz besonderer Bedeutung, um Turbulenzen in schwierigen Phasen - in die jedes Projekt geraten kann - zu mindern. Werden wichtige Personen der eigenen Einrichtung, des Dachverbandes, aus Politik und Verwaltung rechtzeitig einbezogen, so sind diese eher geneigt, ein Projekt auch in schwierigen Phasen zu unterstützen. Wird ein Projekt aber ohne ihre Einbeziehung oder gar gegen die jeweiligen Institutionen und Verantwortlichen durchgesetzt, können schwierige Phasen schnell zu existenzbedrohenden und projektbeendenden Prozessen führen.

Die eigene Perspektive

Dabei gilt es auch immer, den eigenen Blick, die eigene Perspektive zu prüfen. Es kann durchaus sein, daß der so verstaubt wirkende Vorgesetzte oder Vertreter einer behördlichen Institution in Wirklichkeit gar nicht diesem Bild entspricht. Häufig sind ja gerade diejenigen, die in Behörden und Institutionen bestimmte Funktionen ausfüllen und damit wichtige Etats verwalten, Personen, die aus der praktischen Arbeit kommen und daher über einen reichen Erfahrungsschatz verfügen. Wenn man sie für neue Ideen gewinnt, kann dies die Durchsetzung und Stabilisierung von Projekten ganz sicher unterstützen.

Natürlich muß man auch mit der hierarchischen Struktur seiner Einrichtung, seines Verbandes etc. geschickt umzugehen lernen. Es nutzt möglicherweise wenig, wenn man den Referenten im Ministerium für seine Arbeit gewinnt, aber gleichzeitig den kommunalen Verantwortlichen übergeht und dieser dann viel Energie auf die Blockade des Projektes verwendet.

Das Team

Wer wird eigentlich die Projektarbeit, wenn das Projekt einmal finanziert ist, umsetzen? Werden neue Leute dafür eingestellt - wer stellt sie nach welchen Kriterien ein? - oder sollen vorhandene Mitarbeiter aktiv werden? Wie erlangen diese dann die notwendigen Qualifikationen, was passiert mit ihren vorherigen Arbeitsbereichen, und wie wird sich ein künftiges Team zusammensetzen und wie zusammenarbeiten? Wie wird mit möglichen Konflikten umgegangen? Natürlich läßt sich nicht alles in frühen Projektphasen vorhersehen, doch kann durchaus im Vorfeld schon entschieden werden, ob Aspekte wie Fortbildung oder Supervision in die Arbeit mit einbezogen werden sollen.

Zu einem Projekt paßt natürlich ein Projektteam, das sachbezogen auf eine Aufgabe oder ein Ziel hin gleichberechtigt miteinander kooperiert. Die notwendigen Voraussetzungen hierfür sollten frühzeitig geklärt werden. Je eher die zukünftigen Projektmitarbeiter in den Planungs- und Organisationsprozess des Projektes eingebunden werden können, desto größer ist die Chance, daß sie sich mit den Inhalten und Zielen identifizieren, eigene Ideen einbringen. Auch kann so eine interne Hierarchisierung vermieden werden. Weiterhin gilt es zu klären, wie das Verhältnis des Projektteams zu äußeren Strukturen des Verbandes, der Kommune, des Hauses etc. ist.

Und nicht zu vergessen: Welche Rolle wird eigentlich den Jugendlichen im Rahmen der Projektarbeit zugewiesen? Sind sie die Projektnutzer oder sind zumindest einige von ihnen auch Teil des Projektteams?

Visionen

Sollten beispielsweise pragmatische Gründe zu dem neuen Schwerpunkt "multimedia-" oder "internetorientierte Arbeit" führen, vielleicht weil Fördertöpfe existieren, die die Chance auf eine Modernisierung des Jugendzentrums oder der Bildungseinrichtung eröffnen, so ist es doch wichtig, Visionen zu den Zielen des Projektes zu entwickeln.

Ohne eigene Ideen und Phantasien dürfte es sehr schwer fallen, außenstehende Entscheidungsträger für die Arbeit zu begeistern. Denn wie kann man andere von etwas überzeugen, wovon man nicht selber überzeugt ist? Auch kann die Arbeit ohne die Kraft von Visionen schnell zu einem sehr planlosen und ziellosen "Vor-sich-hin-Werkeln" verkümmern. Der Sinn des Ganzen geht dann mitunter verloren.

Zum Beispiel: Internetcafé

Deutlich wird das am Beispiel der Internetcafés. Der Begriff 'Internetcafé' ist in der Jugendarbeit wohlklingend auch bei den potentiellen Geldgebern bekannt und erleichtert möglicherweise sogar eine Anschubfinanzierung.

Der Begriff faßt recht gut verschiedene Aspekte von attraktiver außerschulischer Jugendarbeit zusammen:

  • Ein 'lockeres' Treffen (wie im Café), zu dem Jugendliche gern und freiwillig kommen;
  • eine sinnvolle Beschäftigung (den Umgang mit dem Internet spielend lernen);
  • eine eindeutige Rollenverteilung: Die Pädagogen sind Betreiber des Cafés und Anleiter und die Jugendliche sind die Nutzer, die genießen und vielleicht auch ein wenig lernen.

Erfreulicherweise hat das Arbeitsamt, das als Institution einen eher konservativen Ruf genießt, einen deutlichen Schwerpunkt auf die Förderung von Internetcafés gesetzt und unterstützt eine Reihe von derartigen Projekten, die vor allem benachteiligten Jugendlichen die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit Berufsbildern und einen Zugang zur Berufsberatung bieten sollen.

Erste Erfahrungen zeigen aber, daß das Internetcafé eben nur den Rahmen darstellt, in dem dann die zielgerichtete pädagogische Arbeit stattfinden muß. Andernfalls bietet man den Jugendlichen zwar die Möglichkeit, kostengünstig oder kostenlos im Internet zu surfen. Dies bedeutet aber für die Pädagogen, daß Jugendschutzprobleme sehr in den Vordergrund rücken und viel Kraft darauf verwendet werden muß, Jugendlichen davon abzuhalten, Gewalt- und Pornoseiten im Internet zu besuchen etc.

Öffentlichkeit

Natürlich nutzen auch Jugendliche die neuen Medien zur Unterhaltung und zur Entspannung. Doch die ausschließliche Nutzung zu diesem Zweck wird schnell langweilig. Daher ist zu klären, welche Funktion und Bedeutung die neuen Medien in der Arbeit mit Jugendlichen haben können. Die Erfahrung aus der Jugendarbeit zeigt deutlich, daß die Schaffung einer Öffentlichkeit gerade für Jugendliche besonders bedeutsam ist, denn nach wie vor haben viele von ihnen das Gefühl, vom öffentlichen Diskurs ausgeschlossen zu sein. So herrscht die Annahme vor, daß öffentliche Medien nur im Besitz der 'Erwachsenen' sind.

Die neuen Medien bieten eine Chance, zumindest einigen Jugendlichen einen direkteren Zugang zum öffentlichen Diskurs zu ermöglichen. So können sie ihre eigenen Anliegen, Fragestellungen und Probleme medial darstellen und in ihrem eigenen Lebensumfeld eine andere Öffentlichkeit schaffen oder neue Diskurse in Stadtteilen oder auch Städten anregen. Ihre Interessen gegenüber der Politik, z.B. der Bedarf an Räumen für ihre Freizeitgestaltung etc., können sie vielleicht auch mit Hilfe dieser Medien besser formulieren und nachhaltiger in die Öffentlichkeit einbringen. Dies trifft besonders auf Jugendliche mit sprachlichen Defiziten zu.

Beratung suchen

Auch wenn multimedia- und internetorientierte Arbeit relativ neu ist, muß niemand, der heute mit entsprechender Projektarbeit beginnt, bei Null anfangen. Es gibt in den meisten Bundesländern Beratungsinstitutionen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Beispiel für Nordrhein-Westfalen: die 'Webmobile' in Köln und Bielefeld. Diese werden vom Jugendministerium des Landes NRW gefördert, um Jugendarbeit zu qualifizieren und beim Aufbau eigener Projekte zu beraten. Auch Einrichtungen wie die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur bieten eine bundesweite Struktur, bei der man Rat suchen kann.

Prinzipiell gilt es aber auch hier, neue Sichtweisen zu entwickeln. Zuständige Ministerien sind nicht nur Zuwendungsgeber, sondern sie entwickeln eigene Konzepte für die Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Diese Konzepte sollte man kennen, wenn man in einem bestimmten Bundesland oder in einer Kommune Medienprojekte entwickelt. Auch die zuständigen Referenten sollte man kennen, um mit diesen in einen erfolgreichen Kommunikationsprozeß treten zu können. Sie verfügen oftmals über reichhaltige Erfahrungen und sind häufig gern bereit, in Sachen Jugendarbeit zu beraten.

Sponsoring

Geld ist das leidige Thema (fast) aller Projekte. Die Ressourcen für die außerschulische Jugendarbeit sind begrenzt, die materiellen und personellen Perspektiven nicht gerade rosig. Auch wenn deutlich politische Schwerpunkte auf die Arbeit mit neuen Medien gesetzt werden, kann man nicht davon ausgehen, daß Projekte vollständig und langfristig durch öffentliche Förderung stabilisiert werden können. Daher ist es unumgänglich, nach privaten Sponsoren und nach anderen Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen. Dies ist selbstverständlich leichter gesagt als getan, zumal sich Sponsoring gerade in der Bundesrepublik als äußerst schwierig darstellt.

Doch will man ein bestimmtes Projekt durchsetzen, darf man nicht den Mut verlieren (auch leicht gesagt), sondern muß Strategien entwickeln, um mit möglichen Sponsoren in einen Dialog zu kommen. Hier bieten sich unterschiedliche Vorgehensweisen an. Wesentlich ist sicher auch hier, bei den eigenen Strukturen und Kontakten anzusetzen:

  • Mit welchen Wirtschaftsunternehmen ist die Einrichtung möglicherweise bereits verbunden (Geschäftspartner)?
  • Nachbarschaft: Welche finanzkräftigen Betriebe oder auch Einzelpersonen sind im Umfeld der Einrichtung ansprechbar?
  • Wie läßt sich zwischen den Unternehmen und der eigenen Einrichtung ein engerer Bezug herstellen?
  • Besuchen möglicherweise Jugendliche die Einrichtung, deren Eltern in bestimmten Betrieben wichtige Funktionen innehaben?
  • Besuchen Jugendliche die Einrichtung, deren Eltern GewerkschaftsvertreterInnen oder Mitglieder in den Betriebsräten wichtiger Unternehmen sind?
  • Welche Einrichtungen hätten Interesse daran, ihre Produkte mit dem Thema des Projektes oder generell mit der Einrichtung zu verbinden?
  • Wer kennt Personen, die einen besonderen Kontakt zu möglichen Sponsoren vermitteln können?

Attraktoren

Eine erfolgreiche Projektarbeit muß für die Zielgruppe attraktiv sein. Es hilft nicht, sich ein (Super-)Projekt am Schreibtisch auszudenken oder eine Idee einfach abzukupfern. Potentielle Nutzer und Nutzerinnen des Projektes sollten schon bei der Konzipierung des Projektes einbezogen werden.

Schon frühzeitig sollte man sich mit den Jugendlichen und mit potentiellen Partnern über das Projekt auseinandersetzen, um ein attraktives und stabiles Konzept zu entwickeln.

Jugendliche und auch Kinder sind kompetente Persönlichkeiten, die sehr wohl zu unterscheiden wissen, was sie als Angebot akzeptieren können und was ihnen überflüssig erscheint. Werden Kinder und Jugendliche als mögliche Projektnutzer von vornherein als gleichberechtigte Partner angesehen und schon in die Planungsphase mit einbezogen, werden die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Projektarbeit sicherlich verbessert. Jugendeinrichtungen, die bereits mit bestimmten Jugendmilieus arbeiten, haben hier die besten Voraussetzungen, um von vornherein mit diesen Jugendlichen zusammen neue Angebot zu entwickeln.

Irritationen und Turbulenzen als Informationsquelle nutzen

Abschließend möchte ich bemerken, daß man nicht zwangsläufig davon ausgehen kann, daß ein attraktives Angebot zu einen erfolgreichen Projekt führt. Immer wieder kann es zu Krisen und Irritationen kommen, deren Ursache auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Häufig sind es interne Schwierigkeiten:

  • Spannungen zwischen Mitarbeitern und Jugendlichen,
  • Konkurrenz zwischen unterschiedlichen Jugendcliquen etc.

Aber auch externe Gründe können durchaus zu Krisen im Projekt führen:

  • Andere attraktivere Angebote ziehen die gewünschte Zielgruppe ab etc.

Man sollte versuchen, Krisen zur Informationsgewinnung zu nutzen. Wenn Jugendliche von einem Angebot keinen oder nur kurzfristigen Gebrauch machen, kann man darangehen, mit diesen gemeinsam neue Konzepte und Angebote zu entwickeln. Dies bietet sich besonders in der multimediaorientierten Arbeit an, wenn es z.B. darum geht, Musik zu bearbeiten, eigene Taps einzuspielen etc.

Die hier aufgeführten Gedanken können vielleicht als eine Art Leitfaden dienen, der die Planung, Realisierung, aber auch die laufende Selbstevaluation der eigenen Arbeit unterstützt.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors
Jürgen Lauffer ist Geschäftsführer der GMK
e-mail: jlauffer -at- medienpaed.de

Quelle: Baacke,D. u.a.(Hrsg), Ins Netz gegangen - Internet und Multimedia in der außerschulischen Pädagogik, Bielefeldt (GMK) 1999, S.126 - 134