Glossar -
Kamera – Film – und Schauspielbegriffe:

Abspann: (engl.: end titles)
Rolltitel am Ende eines Films. Im Abspann werden alle Mitwirkende des Projektes genannt, ebenso wie Drehorte, Danksagungen, Musiktitel, Förderungen u.v.m.
Oftmals beginnt der Abspann auch mit einer rechtlich verbindlichen Aussage ( Bspl.: "Zufällige Ähnlichkeiten zu anderen Personen sind nicht beabsichtigt".)
Akte:
Ein Spielfilm lässt sich in Akte einteilen. Diese sind vom Drehbuch vorgegeben. Die Reihenfolge gestaltet sich im wesentlichen nach Exposition = Einführung in das Thema mit Vorstellung der Hauptcharaktere, gefolgt von der Konfrontation = Gegensätze, die in einem Rhythmus von Spannung und Entspannung durchgespielt werden.
Den Schluss bildet die Auflösung des Konfliktes, auch wenn diese ausschließlich im Kopf des Zuschauers zusammengereimt ist.
Amortisierung:
Unter diesem Begriff versteht man, dass ein Film zunächst alle Kosten und Nebenkosten einspielen muss, um einen eventuellen Gewinn einzufahren. Er muss sich also amortisieren.
Aufblende/Abblende: ( engl.: fade in/fade out )
Die stufenlose Aufhellung des Bildes von völliger Dunkelheit bis hin zum gewünschten Grad der Belichtung. Im Gegensatz zur Abblende verwendet man sie häufig beim Auftakt einer Sequenz.
Bewegungsrichtung:
Einfaches Beispiel: erscheint eine Person von rechts im Bild und geht nach links aus dem Bild heraus, muss sie in der anschließenden Einstellung wieder von rechts kommen.
Bildgrößen:
  • Panorama/Weit: ausgedehnte Landschaft
  • Totale: räumliche Einheit mit Personen/ Gegenständen, die für einen längeren Zeitraum im Überblick gezeigt wird.
  • Halbtotale: nur noch ein Teil des Raumes/ der Landschaft wird gezeigt, Personen sind immer noch in voller Größe zu erkennen. Es handelt sich weiterhin um eine Übersichtseinstellung.
  • Amerikanische Einstellung: stammt historisch gesehen aus den Western Filmen. Hier soll der Colt des Darstellers noch sichtbar sein.
  • Halbnah- Einstellung: "psychologische" Einstellung, die Kamera trifft Wertungen und zeigt den Darsteller zur 1/2 bis 1/3 seiner Körpergröße.
  • Naheinstellung: Darsteller wird von Kopf bis Schulter gezeigt, wobei die Betonung auf dem Gesicht liegt. Es entsteht das Gefühl des Gegenüberstehens von Darsteller und Zuschauer.
  • Großaufnahme: bildfüllende Darstellung des Kopfes, die den Höhepunkten der ( Personen- ) Handlungen vorbehalten sind.
  • Detailaufnahme: ein Superlativ der Goßaufnahme, die nur Teile des menschlichen Gesichts zeigt und dabei sehr emotional wirkt.
Continuity (Anschluss):
Ein Schauspieler muss immer, wenn eine Szene mehrmals gedreht wird, das gleiche Kostüm tragen, um Anschlussfehler an die nächste Szene zu vermeiden.
Cut In/Cut Out:
Cut In: die Kamera ändert nach einem Schnitt nicht ihre Position, sondern zeigt lediglich einen kleineren Bildausschnitt ( zoom ).
Cut Out: die Kamera ändert ebenfalls nach einem Schnitt ihre Position nicht, aber zeigt nun einen größeren Bildausschnitt. ( sie hat herausgezoomt ).
Einstellung ( engl.: shot ):
Kleinste Einstellung im Film, beginnt mit dem Start der aufzeichnenden Kamera.
Das Ende der Einstellung liegt dort, wo der Kameralauf – zum Beispiel durch Schnitte – unterbrochen wird.
Genre:
Genre eines Films meint die Gattung, der er zuzurechnen ist, wie beispielsweise Wester, Krimi oder Komödien.
Handlungsachse, Achsensprung:
Handlungsachse ist die Bewegungsrichtung, in der sich ein Vorgang abspielt.
Überschreitet die Kamera diese gedachte Handlungslinie, ist plötzlich eine gegenläufige Fortsetzung des Vorgangs zu sehen und der Zuschauer verliert die Übersicht.
Insert:
Zwischenschnitt, der meist durch eine Nahaufnahme ein Detail zeigt, dass die Handlung ergänzend/erklärend unterstützt.
Schauspielercoaching – Method Acting:
Method Acting: Schauspielertraining nach der Arbeit von Lee Strasberg mit dem Ziel, die Schauspieler so auszubilden, dass sie jede Aufgabe erfüllen können und dabei echte Gefühle auf der Bühne oder vor der Kamera erleben und ausdrücken können.
Die Schauspieler erlernen jedes vorstellbare Gefühl unter noch so schwierigen Bedingungen verlässlich hervorzurufen.
Dies ist möglich, weil die Gefühle durch Erlebnisse und Erinnerungen aus dem eigenen Leben ausgelöst werden. Diese Erlebnisse werden durch klare Techniken zugänglich gemacht- im wesentlichen handelt es sich hierbei um ein Entspannungstraining, auf der Schulung aller Sinne, sowie des emotionalen Gedächtnisses und der Konfrontation und Bewältigung persönlicher Ängste und Hindernisse in Verbindung mit Stimm- und Bewegungstraining.
Als Beispiel sei der Schauspieler Pouls ( Antike ) genannt, der die Asche seines verstorbenen Sohnes mit auf die Bühne nahm, um echte Trauer zu empfinden.
Grundprinzip des Method Acting:
  • Wie fühlt der Charakter in der Szene?
  • Was hat bei mir ähnliche Gefühle ausgelöst?
  • Wie kann ich diese Umstände für mich real machen?
Set/ Film – Set:
Drehort, an dem der Film aufgenommen wird.
Standpunkt und Perspektive:
Der Standpunkt der Kamera entspricht immer dem imaginären Standpunkt des Zuschauers, wobei die Kameraperspektive die innere Beziehung zwischen Zuschauer und dargestelltem Objekt herstellt. Ein Sonderfall ist die "subjektive Kamera" – hier zeigt die Kamera die subjektive Weltsicht des Protagonisten.
Story und Plot:
Film- und Fernsehtexte sind in der Regel Erzählungen, Storys. Das trifft nicht nur auf fiktionale Texte zu, sondern auch auf dokumentarische. Ihnen ist gemeinsam, dass sie Geschichten erzählen, die man als Verkettung von Situationen, in der sich Ereignisse realisieren und in der Personen in spezifischen Umgebungen handeln, ansehen kann.
Der Plot beinhaltet alles, was auf der Leinwand oder dem TV-Schirm zu sehen ist, neben den inhaltlichen, handlungsrelevanten Elementen auch die formalen, ästhetischen. Kurz: Der Plot stellt nicht nur etwas vor, sondern ebenfalls etwas dar. Dem Wie der Erzählung kommt also eine ähnliche Rolle zu, wie dem Was.
Szene, Sequenz:
Szene = alles, was zur gleichen Zeit an einem bestimmten Ort oder in einem engen Sinnzusammenhang spielt.
Sequenz = örtlicher-, inhaltlicher- und formaler Zusammenhang der Szene mit anderen Szenen.

Quelle:

Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (Hrsg), In Eigenregie - Von der Idee bis zum fertigen Film - Eine Lern-DVD für junge Filmemacher
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