Flucht nach Utopia

Erprobtes Konzept und umfangreiche Materialien für einen Projekttag für 5. bis 8. Klassen zum Themenfeld Programmierung, Automatisierung und Robotik und zu damit verbundenen Zukunftsvorstellungen und ethischen Fragen – 2018 ausgezeichnet mit dem renommierten Dieter Baacke Preis der GMK.

“Wir stellen auf unseren Projekttagen nach wie vor fest, dass die Kinder sehr daran interessiert sind, sich mit digitalen Medien auseinanderzusetzen. Fragt man sie jedoch, wie viel Einfluss sie auf die Digitalisierung der Zukunft zu haben glauben, kommt einem eine Ohnmacht entgegen. Die Kinder gehen davon aus, dass diese Entwicklungen feststehen und sie damit klarkommen müssen, wie die Welt um sie herum sich verändert. Das war der Anstoß für uns, ein Projekt zu entwickeln, das die Kinder aktiviert und ihnen Wege aufzeigt, ihre Zukunft mitzugestalten.“ (Quelle) Susanne Grunewald, freiberufliche Medienpädagogin bei Metaversa e.V.

Quelle

Beschreibung

“Die technologische Entwicklung im Bereich Robotik und Automatisierung hat relativ unbemerkt große Fortschritte gemacht. Es ist abzusehen, dass sich dadurch die Lebens- und Arbeitsbedingungen entscheidend verändern werden.

Es stellt sich zunehmend die Frage, welche unserer Tätigkeiten wir Maschinen übergeben wollen und inwieweit wir Künstliche Intelligenz als gleichwertige Gesprächspartner akzeptieren möchten. Mit dem Projekttag wollen wir Kinder und Jugendlichen für ethische Fragen sensibilisieren und ihnen vermitteln, dass sie den Technikfolgen nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern eine aktive Rolle bei der Gestaltung der zukünftigen Gesellschaft spielen können.

Der Projekttag beginnt mit einem Input zur Geschichte der Automatisierung und einem Brainstorming zu Ihren Erwartungen und Befürchtungen bezüglich zukünftiger Technologien. Nach einer Einführung in die Programmiersprache Scratch und die Programmierung kleiner Roboter (mBots) begeben sich die Teilnehmer*innen in einem Alternative Reality Game auf die “Flucht nach Utopia“.

Ausgangspunkt des Spiels ist die Evakuierung der Erde aufgrund fortschreitender Umweltzerstörung. Die Reise geht zum vollautomatisierten Planeten UTOPIA, auf dem die Menschen ein hedonistisches Dasein führen und in humanoiden Robotern die besten Freunde und Diener gefunden haben.

Als ihr Raumschiff mitten im Weltall stoppt, muß ein Code gefunden werden, mit dem sich der Bordcomputer neu programmieren lässt. Drei kleine Roboter müssen so programmiert werden, dass sie die Codeteile enthüllen.

Im Prozess werden sie durch abweichende Informationen in ein Dilemma gebracht. Einige der Reisenden entdecken Informationen über die Schattenseiten des Planeten und entscheiden sich zur Umkehr, während eine andere Gruppe an der Fortsetzung der Reise arbeitet. Für die Weiterfahrt ist ein Code nötig, der sich aus Zeichen beider Gruppen zusammensetzt – die Entscheidung müssen also alle gemeinsam treffen.

Nach der Spielphase werden der Prozess und die getroffenen Entscheidungen intensiv reflektiert: Wie lebt es sich tatsächlich in einer vollautomatisierten Zukunft? Wie selbstbestimmt möchte ich leben, welche Arbeit überlasse ich Robotern und welche Entscheidungen dürfen Maschinen für mich treffen?“

((Quelle: Website des Projekts)

Das von Michael Lange und dem Metaversa e.V. entwickelte Projekt stellt umfangreiche Materialien kostenfrei zum Download zur Verfügung:

  • ausführliche Spielbeschreibung mit Ablaufplan und Hinweisen zu Räumen und Technik
  • Erfahrungen aus durchgeführten Projekttagen
  • Arbeitsblätter zu Zukunftsvisionen, Roboterethik, Programmierung und Scratch, mBots Roboter, Robotergesetze,
  • Methoden zur Auseinandersetzung mit ethischen Fragen der Automatisierung

Alle zum Download angebotenen Materialien sind unter der Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz (CC-BY-SA) lizensiert.

Zusätzliche Anregung: Prezi-Präsentation von Susanne Grunewald mit Transkript Flucht nach Utopia – Input