miniKIM 2014, Kleinkinder und Medien (2015)

Nach der JIM-Studie 2014 für die 12- bis 19-Jährigen und der KIM-Studie 2014 für die 6- bis 13-Jährigen veröffentlichte der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) im Mai 2015 mit "miniKIM 2014 Kleinkinder und Medien", seine zweite repräsentative "Basisuntersuchung zum Medienumgang 2- bis 5-Jähriger in Deutschland".

"Themen der miniKIM sind Basisdaten zur Haushaltsausstattung, zum Medienbesitz der Kinder und die wichtigsten Eckdaten zur Mediennutzung, zum Umgang mit Fernsehen, Büchern, Handy, Computer und Internet sowie die Rolle von digitalen Spielen. Weitere Aspekte sind der Medienumgang der Haupterzieher sowie die Rolle von Medien im Kindergarten." (S. 3)

Die Datenerhebung erfolgte durch Befragung von 623 Haupterziehenden, davon 87% Mütter.

Die Ergebnisse bestätigen erneut, dass auch die frühe Kindheit schon Medienkindheit ist, dass aber das Label "Digital Natives" eine missverständliche Pauschalisierung darstellt und dass "Drinnen spielen" und "Draußen spielen" immer noch die häufigsten Aktivitäten sind.

Einige Ergebnisse:

In über 95% der Familien gibt es mindestens ein Fernsehgerät, einen Computer bzw. Laptop, ein Handy bzw. Smartphone und einen Internetzugang.

44% der Zwei- bis Fünfjährigen sehen jeden oder fast jeden Tag fern, 43 Prozent beschäftigen sich fast täglich mit einem Buch.

Die Zwei- bis Dreijährigen sehen durchschnittlich 34 Minuten am Tag fern, die Vier- bis Fünfjährigen 52 Minuten. Der beliebteste Fernsehsender der Kinder zwischen zwei und fünf Jahren ist der "KiKA".

Die liebste Fernsendung ist "Unser Sandmännchen". Mit Abstand folgen "Die Sendung mit der Maus", "Wicki und die starken Männer" und die "Sesamstraße".

15 Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen haben schon erste Erfahrungen mit dem PC gesammelt, sieben Prozent erste Erfahrungen mit dem Internet.

Trotz (oder wegen?) der vielen Aufklärungsprojekte und -broschüren wird von den Erziehenden das Internet überwiegend "mit negativen Effekten wie Einfluss auf die Gewaltbereitschaft (56 %), dem Kontakt mit ungeeigneten Inhalten (61 %) sowie dem "Stubenhocken" (53 %) in Verbindung gebracht." (S. 27). Insgesamt "sind knapp neun von zehn Haupterziehern der Meinung, das Internet sei für Kinder gefährlich." (S. 32)

Die komplette Studie kann als PDF-Datei kostenfrei herunter geladen werden.