KIM-Studie 2020
Kindheit, Internet, Medien - Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest liefert seit über 20 Jahren mit den Studienreihen KIM (Kinder + Medien, Computer + Internet) und JIM (Jugend, Information, (Multi-) Media) regelmäßig auf der Basis repräsentativer Befragungen aktuelle Daten über die Mediennutzung der Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Im Mai 2021 erschien die neue KIM-Studie 2020.

"Die Grundgesamtheit der KIM-Studie 2020 bilden die deutschsprachigen Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren in Privathaushalten sowie deren primäre Erziehungspersonen in Deutschland. Die repräsentative Stichprobe umfasst insgesamt 1.216 Kinder und deren Haupterzieher*innen ..." (S. 3)

"Das Thema Digitalisierung, Mediennutzung und Medienkonsum von Kindern ist im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie noch stärker in den Vordergrund gerückt. Zum Zeitpunkt der Befragung für die KIM-Studie im frühen Herbst 2020 waren die Kin-der zum größten Teil wieder im Präsenzunterricht, drei Viertel der Schüler*innen hatten aber bereits Erfahrungen mit Homeschooling gemacht.

Das Fernsehen ist weiterhin die häufigste mediale Freizeitbeschäftigung der Kinder, 70 Prozent sehen täglich fern. 68 Minuten werden im Durchschnitt täglich für die klassische Fernsehnutzung verwendet. Dabei dient Fernsehen auch der Wissensvermittlung, die Hälfte der Sechs- bis 13-Jährigen sehen sich Wissensformate an, 27 Prozent Nachrichtensendungen. Neben dem linearen Fernsehen spielt die Nutzung von Streaming-Diensten eine immer wichtigere Rolle: Die Verfügbarkeit von Streaming-Diensten in den Haushalten ist deutlich angestiegen. Inzwi-schen haben 44 % der Haushalte mit Kindern ein entsprechendes Abo. Die erstmals erhobene Nutzungsdauer zeigt mit durchschnittlich 24 Minuten, dass Netflix & Co. einen klaren Platz im Medienalltag von Kindern erobert haben.

71 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen nutzen das Internet. Mit dem Alter der Kinder nimmt auch der Anteil an Internetnutzer*innen zu. So sind es bei den Sechs- bis Siebenjährigen noch ein Drittel, die zumindest selten das Internet nutzen, während es bei den Zwölf- bis 13-Jähri-gen mit 97 Prozent nahezu alle sind. Im Hinblick auf die Tätigkeiten im Internet, werden ins-besondere WhatsApp, Suchmaschinen, Filme/Videos und YouTube am häufigsten genutzt.

Die beliebteste Internetseite der Kinder ist YouTube, gefolgt von Google. Trotz der besonderen Situation im Jahr 2020 hat sich zumindest während des Befragungszeitraumes im Herbst 2020 keine relevante Änderung der täglichen Internetnutzungszeit ergeben, sie liegt bei den Sechs- bis 13-Jährigen durchschnittlich bei einer Dreiviertelstunde (46 Minuten). Insgesamt zeigt die KIM-Studie 2020 eine hohe Stabilität im Mediennutzungsverhalten der Sechs- bis 13-Jährigen." ( Pressemitteilung vom 7.05.2021)

"Neben WhatsApp, welches von 76 Prozent der Kinder, die das Internet nutzen, verwendet wird, sind auch andere Soziale Netzwerke für einen Teil der Kinder relevant. Hier ist vor allem TikTok6 zu nennen, das von 42 Prozent der interneterfahrenen Kinder zumindest selten genutzt wird, gefolgt von Snapchat (31 %), Instagram (30 %) und Facebook (26 %). Damit verliert im Vergleich zu 2018 insbesondere Facebook für die Sechs- bis 13-Jährigen an Relevanz (-10 PP)..." (S. 49)

"Die Suche im Internet zählt auch für Kinder zur alltäglichen Nutzungsroutine. 19 Prozent der Internet-Nutzer*innen bemühen jeden/fast jeden Tag Suchmaschinen, um an bestimmte Informationen im Netz zu gelangen, weitere 45 Prozent ein- bis mehrmals pro Woche. Nur elf Prozent haben keine Erfahrung im Umgang mit Google und Co. (6–7 Jahre: 38 %, 12–13 Jahre: 3 %)" (S. 51)

"Digitale Medien werden im Unterricht hauptsächlich zum Schreiben von Texten verwendet. ... über die Hälfte macht dies zumindest einmal pro Woche. Zwei Fünftel recherchieren im Internet und jede/-r Dritte nutzt wöchentlich Lernprogramme." (S. 58)

Nie einen Film/ein Video zu einem Unterrichtsthema erstellen 65%, nie eine Präsentation erstellen 47% der Schulkinder in dieser Befragung. (S. 58)

Die gesamte Studie kann als PDF-Datei kostenfrei heruntergeladen werden.