Arbeitsmaterial: Gelingensbedingungen für die Verankerung von digitaler Medienbildung in der Kindertageseinrichtung

Im Abschlussbericht Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts “Medienbildung in der Kita“ werden auf S. 123 ff zusammenfassend “Gelingensbedingungen für die Verankerung von digitaler Medienbildung in der Kindertageseinrichtung“ formuliert.

Als Anregung zum Nachlesen sechs ausgewählte Zitate, die sich auch gut als Reflexions- und Gesprächsanstöße für die medienpädagogische Fortbildung eignen:

  • Die Zusammenschau der qualitativen und quantitativen Daten zeigt, dass eine zentrale Gelingensbedingung eng mit der etablierten Teamkultur zusammenhängt. Ist ein Team gewohnt, die pädagogische Arbeit miteinander zu reflektieren, eng im Austausch Ideen zu sondieren und auf ihre pädagogische Relevanz hin zu prüfen, so gibt es ein geteiltes pädagogisch-professionelles Selbstverständnis, das im Austausch weiter entwickelt wird. Besteht eine Atmosphäre des guten kollegialen Miteinanders und der wertschätzenden Kommunikation im Fachteam, befördert dies die gemeinsame und differenzierte Bewältigung neuer Herausforderungen im Feld. (S. 124)
  • Das Vorliegen eines breiten Medienbildungsbegriffs ... bei den Fachkräften, der sich nicht vorrangig auf die Frage von Medieneinsatz und -didaktik fokussiert, begünstigt eine differenzierte und flexible Praxis der Medienbildung sowie eine entsprechende Verankerung von Medienerziehung und -bildung in den verschiedenen Dimensionen des Kita-Alltags. (S. 124)
  • Die Untersuchung zeigt auch, dass das schlichte Anschaffen von digitalen Geräten ohne eine Rückbindung ihres Einsatzes auf die Reflexion eines pädagogischen Ziels eine subjektiv empfundene Überforderungssituation herstellen kann, in deren Konsequenz sich die Fachkräfte eher von der weiteren Beschäftigung mit digitalen Angeboten in der Kita zurückziehen. (S. 125)
  • Die pädagogische Leitung einer Kindertageseinrichtung hat großen Einfluss darauf, wie sich das Team mit pädagogischen Themen auseinandersetzt. Dabei spielt eine Rolle, wie eine Leitung das Team auf dem Weg einer sachbezogenen und kritisch-reflexiven Auseinandersetzung mit neuen Erziehungsthemen wie der Medienbildung mitnimmt, indem Formate unterstützt, ausgebaut oder geschaffen werden, die offene Prozesse der Auseinandersetzung im Team – auch zur Frage, was das Team unter Medienbildung versteht – anregen und begleiten. (S. 125)
  • Die in dieser Studie durchgeführten Erhebungen in Kindertageseinrichtungen haben gezeigt, dass dem Konzept als Referenzpunkt für die fachliche Reflexion von Erziehungsthemen, hier insbesondere der Medienbildung, eine wichtige Funktion zukommt. Ein fehlendes Konzept zum Thema Medienbildung, als Teilbereich des pädagogischen Gesamtkonzepts der jeweiligen Einrichtung, ist zumeist auch Abbild einer kaum erfolgenden systematischen Auseinandersetzung mit diesbezüglichen Fragen. (S. 127)
  • Gelingensbedingungen für die Verankerung digitaler Medienbildung in der Kindertageseinrichtung sind Teamkultur, pädagogische Professionalität, ein breiter Medienbildungsbegriff, eine kompetente Einrichtungsleitung, ein Träger, der die Einrichtungen verantwortlich in Medienfragen begleitet und Ressourcen zur Verfügung stellt, eine dialogische und ungleichheitsreflexive Erziehungs- und Bildungspartnerschaft, die konzeptionelle Verankerung von Medienbildung sowie eine nachhaltige technische Ausstattung der Kindertageseinrichtungen. (S.131)

Fragen und Anregungen zur Bearbeitung der Aussagen

Auswahl eines Zitats

Wie verstehen Sie diese Aussage? Formulieren Sie sie mit Ihren Worten. Tauschen Sie sich darüber in der Dreiergruppe aus.

Stimmen Sie der Aussage zu? Stimmt sie mit Ihren Erfahrungen überein? Wo? Wo nicht? Was spricht dafür, was dagegen? Tauschen Sie sich darüber in der Dreiergruppe aus.

Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie? Was können Sie tun?