Medienarbeit: Familien

Medienbildung in Familien: “Hörkassetten & CDs im Familienalltag“

Über Hörmedien können Kinder in eigene “Hörwelten“ eintauchen. CDs und Radio sollten aber nicht zur ständigen Geräuschkulisse werden.

  • Wenn möglich, schenken Sie Ihrem Kind einen eigenen Kassettenrekorder oder CD-Player, den es eigenständig nutzen und bedienen darf. Das kann ja auch ein älteres, von Ihnen ausrangiertes Gerät sein - Hauptsache, es funktioniert.
  • Beteiligen Sie Ihr Kind am Aufbau einer eigenen “Audiothek“: Sprechen Sie mit ihm über Hörangebote, die es interessieren könnten, und vereinbaren Sie mit ihm, welche Angebote es sich in welcher Menge aussuchen darf.
  • CDs müssen aber nicht immer gekauft werden - fast alle Büchereien bieten auch CDs zum Ausleihen an. Nutzen Sie auch die Angebote der öffentlichen Radiosender - direkt im Radio oder über das Internet, wo Sendungen und Hörspiele für Kinder auch kostenlos heruntergeladen werden können.
  • Hörmedien und Radiosendungen, die nicht kindgerecht oder nicht altersgemäß sind, können Kindern Angst machen oder sie verstören. Außerdem gibt es auch bei Kinderhörkassetten sehr actionbetonte oder extrem spannungsgeladene Produktionen, die manchen Kindern einfach “zu viel“ sind. Am besten kurz in die neuen Kassetten oder CDs reinzuhören, bevor Sie sie Ihrem Kind geben.
  • Fachkundige pädagogische Tipps und Bewertungen von Hörspielen finden Sie auch im Internet.
  • Achten Sie darauf, dass Hörmedien nicht zur ständigen “Geräuschkulisse“ im Kinderzimmer werden. Ihr Kind sollte wirklich zuhören, wenn es eine CD oder Kassette hört - auch wenn natürlich nichts dagegen einzuwenden ist, wenn es beispielsweise nebenbei auch mal malt oder bastelt.
  • Wenn Ihr Kind sehr oft und lange CDs oder Kassetten hört, versuchen Sie herauszufinden, ob sich etwas anderes dahinter verbirgt. Kinder nutzen Hörmedien oftmals, um Probleme zu verarbeiten, fehlende Freundschaften zu ersetzen oder mangelnde Freizeitangebote zu überspielen. Suchen Sie bei Problemen gemeinsam mit Ihrem Kind nach Lösungsmöglichkeiten und überlegen Sie, welche alternativen Angebote und Kontakte Sie anregen könnten.
  • Im Vorschulalter können Sie Ihrem Kind auch schon zeigen, wie es mit Kassettenrekorder und Mikrofon oder mit einem Smartphone selbst Geräusche aufnehmen kann (oder sie können das mit ihm gemeinsam tun). Solche Aufnahmen können auch ein guter Einstieg sein, verschiedenen Funktionen von Smartphones kennenzulernen. Wenn das Kind etwas älter ist, kann es mit seinen Freundinnen und Freunden vielleicht schon eigene kleine “Hörstücke“ produzieren.
  • Im frühen Grundschulalter können Sie mit Ihrem Kind auch hin oder wieder schon über die Machart der Hörspiele reden, indem Sie es auffordern, besonders genau hinzuhören: Welche Geräusche hört es? Wie und wofür wird Musik eingesetzt? Wie wird Spannung erzeugt?

Der Text steht unter der CC-Lizenz BY NC ND., Stand April 2015

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, https://www.kindergesundheit-info.de