Medien- und Kommunikationsbericht der Bundesregierung

Der im Dezember 2008 von der Bundesregierung beschlossene Bericht nutzt eine umfangreiche wissenschaftliche Expertise, die das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg im Auftrag erstellte.

"Im Mittelpunkt des umfassenden Medien- und Kommunikationsberichts steht die Digitalisierung der Medien, die Auswirkungen auf alle Lebensbereiche hat. Weil Medien zugleich Wirtschafts- und Kulturgut sind, berücksichtigt der Bericht über die Medienpolitik der Bundesregierung neben wirtschafts- und technologiepolitischen Gesichtspunkten auch bildungs-, kultur- und gesellschaftspolitische Aspekte.
Im Vordergrund stehen die neuen Möglichkeiten der Kommunikation im privaten und unternehmerischen Bereich. Nicht nur die Endgeräte und Übertragungswege für Rundfunk, Telekommunikation und Internet wachsen immer weiter zusammen. Diese Konvergenz genannte Entwicklung lässt auch Medieninhalte entstehen, die in zahlreichen neuen Kombinationen aus Video-, Audio- und Textelementen präsentiert und verarbeitet werden." (Pressemitteilung)

Der Bericht stellt die Ergebnisse, die aktuellen Handlungsfelder und die Pläne der Bundesregierung dar.

Der folgende Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis zeigt, dass er auch wichtige Informationen zur Fundierung medienpädagogischer Arbeit zur Verfügung stellt:

  • Grundprinzipien der Medien- und Kommunikationspolitik
    • Schutz der Kommunikationsgrundrechte
    • Sicherung der Meinungs- und Medienvielfalt
    • Förderung der Qualität von Medienangeboten
    • Stärkung der Verantwortung von Medienanbietern und Mediennutzern
  • Aktuelle Gesetzgebung und Entwicklungen
    • Telekommunikationsüberwachung und Vorratsdatenspeicherung.
    • "Online-Durchsuchung"
  • Pressekartell- und Medienkonzentrationsrecht
  • Errichtung einer Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB)
  • Qualität der Medienangebote
  • Verantwortung von Medienanbietern und Mediennutzern
  • Europäische Medienordnung
  • Transparenz und Vielfalt bei Internetsuchmaschinen

Von unmittelbarem Interesse für Medienpädagogen/innen ist der 20-seitige Abschnitt

  • Medienkompetenz der Nutzer
    • "Digitale Spaltung" der Gesellschaft
    • Grundprinzipien medienpädagogischer Maßnahmen der Bundesregierung
    • Einzelne Projekte und Maßnahmen der Bundesregierung

Der Medien- und Kommunikationsbericht der Bundesregierung und seine umfangreiche Anlage (wissenschaftliches Gutachten: Zur Entwicklung der Medien in Deutschland zwischen 1998 und 2007) stehen als PDF-Datei zur Verfügung.

Ergänzung

Auszug aus der Rede von Kulturstaatsminister Bernd Neumann im Deutschen Bundestag anlässlich der Beratung über den Medien- und Kommunikationsbericht der Bundesregierung am 5.03.2009

"Meine Damen und Herren, die wachsende Zahl der Medienangebote und Kommunikationsmöglichkeiten verlangen den Menschen immer mehr Kenntnisse und Fertigkeiten ab. Dies gilt umso mehr, als der kompetente Umgang mit Technik und Inhalten von Medien und Kommunikationssystemen heute stärker als jemals zuvor Voraussetzung für die individuelle Orientierung, für gesellschaftliche Teilhabe und für beruflichen Erfolg ist. Damit wird die durchgreifende und nachhaltige Verbesserung der Medienkompetenz zu einem immer wichtigeren Thema der Medienpolitik. Sie ist zudem unabdingbar, um die in Fachkreisen viel diskutierte "digitale Spaltung" der Gesellschaft in eine Info-Elite einerseits und Modernisierungsverlierer andererseits zu vermeiden."

Quelle