AlgorithmWatch, ADM-Manifest

Die 2016 von Lorena Jaume-Palasí, Lorenz Matzat, Matthias Spielkamp und Katharina Anna Zweig gegründete Initiative AlgorithmWatch ist seit 2017 eine gemeinnützige GmbH, die auch Informationen über ihre Einnahmen und Mittelverwendung transparent macht.

“AlgorithmWatch ist eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, Prozesse algorithmischer Entscheidungsfindung zu betrachten und einzuordnen, die eine gesellschaftliche Relevanz haben – die also entweder menschliche Entscheidungen vorhersagen oder vorbestimmen, oder Entscheidungen automatisiert treffen.“ (Selbstdarstellung)

Basis ihrer Arbeit ist ihr

ADM-Manifest

Prozesse algorithmischer Entscheidungsfindung (algorithmic decision making, ADM) gehören längst zum täglichen Leben; zukünftig werden sie noch eine viel größere Rolle spielen. Sie bergen enorme Gefahren und bieten enorme Chancen. Dass ADM-Prozesse dem Blick derjenigen entzogen werden, die von ihnen betroffen sind, ist kein Naturgesetz. Es muss sich ändern

  1. ADM ist niemals neutral.
  2. Die Schöpfer von ADM-Prozessen sind verantwortlich für ihre Resultate. ADM-Prozesse werden nicht nur von ihren Entwicklern erschaffen.
  3. ADM-Prozesse müssen nachvollziehbar sein, damit sie demokratischer Kontrolle unterworfen werden können.
  4. Demokratische Gesellschaften haben die Pflicht, diese Nachvollziehbarkeit herzustellen: durch eine Kombination aus Technologien, Regulierung und geeigneten Aufsichtsinstitutionen.
  5. Wir müssen entscheiden, wie viel unserer Freiheit wir an ADM übertragen wollen.

Algorithmische Entscheidungsfindung setzt sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen:

  • Prozesse zur Datenerfassung zu entwickeln,
  • Daten zu erfassen,
  • Algorithmen zur Datenanalyse zu entwickeln, die die
    - Daten analysieren,
    - auf der Basis eines menschengmachten Deutungsmodells interpretieren,
    - automatisch handeln, indem die Handlung mittels eines menschengemachten Entscheidungsmodells aus dieser Interpretation abgeleitet wird. (Quelle)

Auf ihrer Website sind für eine fundierte Auseinandersetzung hilfreiche Arbeitspapiere, zusammenfassende Berichte und Informationen über eigene Projekte veröffentlicht. Außerdem werden regelmäßig aktuelle Hinweise und Praxisbeispiele veröffentlicht.