Thomas Bernhardt, Marcel Kirchner, EduCamp - Gestaltung eines Lernraumes (2011)

Die EduCamp-Reihe im deutschsprachigen Raum nahm ihren Anfang im April 2008 mit dem ersten Camp in Ilmenau. Als themenspezifisches BarCamp lockt es seitdem im halbjährlichen Abstand Interessierte zu Fragen rund ums Lernen und Lehren mit digitalen Medien. Jugend online unterstützt das EduCamp seit 2008 als Förderer und Kooperationspartner.

BarCamps – auch "Unkonferenz" bezeichnet – unterscheiden sich von herkömmlichen Konferenzen darin, dass sich die Organisatorinnen und Organisatoren völlig aus der thematischen Ausgestaltung der Konferenz heraushalten und diese Verantwortung ganz in die Hand der Teilnehmenden legen. Diese werden aufgerufen, ihre Themen zum EduCamp selbst mitzubringen und innerhalb einer Sessionpräsentation zu Beginn eines Tages vorzustellen. Findet das Thema durch Handzeichen des Publikums ausreichend Zuspruch, kommt die Session zustande und wird in den Sessionplan eingetragen. Vorab findet stets eine Kurzvorstellung aller Teilnehmenden anhand des Namens und dreier Schlagworte statt.

Die Teilnahme und Verpflegung an den EduCamps ist kostenlos. Auf eine Grund- oder Vollfinanzierung der Organisationskosten kann also nicht zurückgegriffen werden. Die Einwerbung von Sponsorengeldern gehört daher zu einer der wichtigsten Aufgaben im Vorfeld. Ende des Jahres 2010 entschlossen sich die bisherigen Organisierenden, einen gemeinnützigen Verein als organisatorisches Rückgrat der Veranstaltung zu gründen. Neben einer unkomplizierten finanziellen Abwicklung bietet die Gründung vollständige Transparenz der Aktivitäten des Vereins gegenüber allen Beteiligten.

Seit dem ersten EduCamp in Ilmenau stellt der Microblogging- Dienst Twitter ein wichtiges Kommunikationsinstrument dar – und zwar vor und nach, aber insbesondere auf dem EduCamp selbst. Vor Ort aufgestellte Twitterwalls ermöglichen es auch Nicht-Twitterern zu sehen, was gerade auf diesem Backchannel diskutiert wird. Twitter bietet somit einen idealen Informationskanal über verlegte Sessions, für deren Inhalte oder für die Ankündigung von Abendveranstaltungen und Live-Streamings.

Zentrales Bindeglied für die Dokumentation stellt der Sessionplan dar, der sein digitales Pendant in der Mixxt-Matrix (Beispiel vom Bremer EduCamp 2011 http://tinyurl.com/mixxtmatrix) findet. Das Raster aus Sessionslots mit ihren Ort- und Zeitkoordinaten bietet die Möglichkeit, Sessions schnell wiederzufinden und eine entsprechende Dokumentation vorzunehmen.

http://educamp.mixxt.de

Thomas Bernhardt, Uni Bremen und
Marcel Kirchner, TU Ilmenau

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Quelle: "Jugend online", Herausforderungen für eine digitale Jugendbildung, Projektdokumentation 2006-2011; Die Dokumentation kann als PDF-Datei kostenfrei heruntergeladen werden.